Pressebericht zum Essigsäureunfall am 25.01.2005 in Albaching

Konzentrierte Essigsäure ist entzündlich. Auf Augen, Haut und Schleimhäute wirkt sie ätzend. Unter der Einsatzleitung von Kreisbrandrat Gerhard Bullinger wurden zwei Trupps in Chemikalienschutzanzügen vorgeschickt, um zuerst einmal die Größe des Lecks festzustellen. "Anschließend haben wir das Loch, aus dem etwa vier bis fünf Kubikmeter Essigsäure ausgetreten sind, mit Holzkeilen verschlossen", berichtet Uli Proske von der Ebersberger Feuerwehr. Bullinger übte gestern noch während des Einsatzes Kritik am Verhalten des Gefahrgutfahrers: "Bei dem Wetter hätte er stehen bleiben müssen", so der Kreisbrandrat. "Das ist kein Wetter, um Gefahrgut rumzufahren."
Die Zugmaschine war nach Auskunft der Feuerwehr vor Ort nach dem Unfall in einer Rechtskurve noch 200 Meter weiter gerutscht, während der Auflieger am Straßenrand gegen einen Baum prallte und dabei undicht wurde. Nachdem die Ebersberger den Tank in ihren Vollschutzanzügen abgedichtet hatten, wurde die weitere Bergung Einsatzkräften aus dem Raum Mühldorf und Rosenheim übertragen.
Mit an der Unfallstelle im Einsatz: Die Feuerwehren Hohenlinden, Steinhöring und St. Christoph, die die Brandsicherung, die Absperrung und den Dekontaminationsbereich übernahmen - nach dem Einsatz mussten die Feuerwehrkräfte, die mit der Ethansäure in Verbindung gekommen waren, gründlich gereinigt werden.
Auch die Werksfeuerwehr der Firma Wacker aus Burghausen wurde zum Einsatzort beordert. Der beschädigte Hänger musste später komplett leer gepumpt werden. Die Bergung des Fahrzeugs dauerte bis in die Abendstunden. Der Lastwagenfahrer blieb bei dem Unfall nicht unverletzt. Schaden des Unfalls: 150 000 Euro.mps
Quelle Münchner Merkur