Die ADAC Rettungskarte
Nach einem Unfall kommt es auf jede Sekunde an
Sind Menschenleben in Gefahr, zählt jede Sekunde. Vor allem bei schweren Autounfällen müssen Eingeklemmte schnellstens aus dem Fahrzeug befreit werden. Hier hilft die Rettungskarte, deren Einführung der ADAC fordert. Rettungskräfte erhalten so die wichtigsten Informationen über das Unfallfahrzeug, und zwar griffbereit am Unfallort.
Vor allem müssen die Retter wissen, wo und wie sie das verunglückte Auto aufschneiden müssen. Diese Informationen liegen bisher meist nicht direkt an der Einsatzstelle vor. Anders die ADAC-Rettungskarte: Sie wird hinter der Fahrer-Sonnenblende im Auto positioniert. Feuerwehren und andere Hilfskräfte haben die lebensrettende Information dann direkt am Fahrzeug vorliegen. Mit der Karte wissen sie, wo sie aufschneiden müssen und wo Airbags und Batterien liegen. Über Detailkenntnisse zur Fahrzeugkonstruktion müssen die Feuerwehren dank der vorhandenen Karte nicht verfügen.
Die Rettungskarte ist auch deshalb wichtig, weil eingesetzte Karosserieversteifungen bei modernen Fahrzeugen dazu führen können, dass die von Feuerwehren benutzten Rettungsscheren schnell an ihre Leistungsgrenze kommen. So geht wertvolle Zeit verloren. Zwar gibt es von einigen Automobilherstellern für manche Modelle bereits Rettungsleitfäden, diese befinden sich aber nicht im Fahrzeug. Retter kommen also nicht so einfach an die Informationen. Deshalb setzt sich der ADAC für eine Rettungskarte im Auto ein. Mit ihr könnte der Rettungsprozess wesentlich verkürzt werden.
Die Automobilhersteller sind aufgerufen, in allen Neufahrzeugen die DIN A 4 Rettungskarte im Bereich der Fahrer-Sonnenblende einzulegen. Der ADAC fordert außerdem die Feuerwehren auf, ihre technischen Ausstattungen (Rettungsscheren etc.) zu überprüfen und gegebenenfalls auf den neuesten Stand zu bringen.
Quelle: ADAC, www.adac.de
Beispiel einer Rettungskarte:
Fragen zur Rettungskarte:
Ist die Sonnenblende der geeignete Platz für die Rettungskarte?
Der ADAC geht davon aus, dass in mehr als 90% der Fälle die Sonnenblende auf der Fahrerseite ein geeigneter Ort ist. Dies erklärt sich damit, dass der Fahrer „immer“ gerettet werden muss. An der Sonnenblende werden heute schon Unfallberichte oder andere Dokumente unter einer Lasche eingefügt. Ist keine Lasche vorhanden, kann die Rettungskarte mit einem gewöhnlichen Klettband befestigt werden. Der schnelle Griff der Retter nach dem Datenblatt erspart später kostbare Minuten, die bei schweren Verletzungen die Überlebenschancen der Insassen erhöhen. Übrigens: Der ADAC hat nacheinander 30 Crashtestversuche mit Rettungskarte an der Sonnenblende durchgeführt. Die Karte befand sich auch nach dem letzten Versuch an der vorgesehenen Stelle.
Wie lässt sich verhindern, dass die Rettungskarte entfernt oder an einem anderen Ort im Fahrzeug aufbewahrt wird?
Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass Autofahrer die Rettungskarte an einer anderen Stelle im Fahrzeug aufbewahren. Durch eine nachhaltige Kommunikation, zu der der ADAC maßgeblich beitragen wird, sollte sich deren Anteil allerdings in Grenzen halten.
Wie kann sichergestellt werden, dass die Rettungskarte bei Bedarf (z.B. Nachrüstung im Fahrzeug) aktualisiert wird?
Rettungsrelevante technische Änderungen, die eine Aktualisierung der Rettungskarte erforderlich machen, beschränken sich im Wesentlichen auf eine Nachrüstung von Flüssiggasanlagen. Deren Anteil ist zwar relativ gering, aber doch nicht ganz zu vernachlässigen. Eine Aktualisierung kann durch den Umrüstbetrieb, der den Einbau bestätigen muss, sichergestellt werden.
Wo gibt es mehr Informationen zur ADAC-Rettungskarte?
Unter www.adac.de/rettungskarte und www.rettungskarte.de hat der Club alle verfügbaren Informationen zusammengestellt. Die Seite wird ständig aktualisiert.